Die Geschichte des Namens der Reichsküchenmeister
Der Hotelname erinnert an die Reichsküchenmeister von Rothenburg ob der Tauber, die im Mittelalter als Reichsdienstmannen und Reichsministerialien nur dem Kaiser verpflichtet waren. Sie trugen große Bedeutung für die Verwaltung der Region und deren wirtschaftliche Entwicklung. Als „Meister der Kochkunst“ sprach die Goldene Bulle den Reichsküchenmeistern das Reichsküchenmeisteramt zu.
Die Leistungen der Reichsküchenmeister brachten ihnen den Status von Reichsvogten auf der Rothenburger Hohenstaufenburg ein. Von hier aus übten sie für den Bereich der Freien Reichsstadt Rothenburg als Reichsschultheiße auch die Rechtspflege aus.
Bedeutendster Vertreter war Lupold von Nordenberg, dessen Stammburg Nordenberg zwei Wegstunden nordöstlich auf der Frankenhöhe lag. Seine reichen Stiftungen, darunter auch das Dominikanerinnenkloster - das jetzige RothenburgMuseum - bewundern wir noch heute.
In ihrem Wappen führten die Reichsküchenmeister neben dem ritterlichen Helmvisier ein Nudelholz und einen Hackschlegel als Symbole ihrer einstigen Tätigkeit. Diese Insignien sind heute, auch nach 800 Jahren, unverändert das Wahrzeichen des Hotels „Reichsküchenmeister“ in Rothenburg ob der Tauber. Wir erinnern damit an die prägende Bedeutung der Reichsküchenmeister und leisten somit einen Beitrag zur Traditionswahrung.
Unser Haus selbst blickt auf eine lange Geschichte zurück. Das Gebäude gilt als eins der ältesten Patrizierhäuser im Herzen der historischen Altstadt. Hier lebte die Familie von Brodsorg seit dem späten 12. Jahrhundert. Noch heute schmückt das Brodsorg-Wappen die Haupteingangstüre des Hotels.
Ganz große Geschichte: 1540 wohnte der spätere Kaiser Ferdinand I. und 1546 Kaiser Karl V. in unserem Haus.
Der Reichsküchenmeister von damals bis heute
1919
Konditormeister Ernst Attmannspacher kauft das Café Köppel.
1920
Eröffnung als Café Toppler-Diele mit eigener Konditorei und Tanzdiele.
1942
Sohn Ernst Attmannspacher übernimmt mit Gattin Else das Café und erweitert es zum Restaurant.
1945
Januar-Februar
Das Café-Restaurant und die Küche werden als Kantine für ein nahegelegenes Notlazarett genutzt.
31. März
Das Café-Restaurant brennt durch den Fliegerangriff der Amerikaner auf Rothenburg bis auf die Fassade ab; nur der hintere Teil des Hauses bleibt unversehrt. Else Attmannspacher beginnt zusammen mit Tochter Emmi und Angestellten das Haus vom Schutt zu befreien.
September
Wiedereröffnung des Café Toppler-Diele.
Oktober
Das Café-Restaurant wird von den Amerikanern beschlagnahmt und wird für sechs Wochen zum Clublokal.
Mitte November
Wiedereröffnung des Café-Restaurants. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden nur das Erdgeschoss und die 1. Etage bewirtschaftet. In den folgenden Jahren wird teilweise unter schwierigen Bedingungen das ausgebrannte Haus wieder aufgebaut (Erdgeschoss und drei Stockwerke).
1948
Weiterführung als Hotel Reichsküchenmeister durch Emmi und Gatten Hermann Kleinschroth. Nach und nach werden die Etagen zu Hotelzimmern ausgebaut.
1955
Kauf eines Stadtbauerngehöfts für Garagen und Parkplätze. 1992 werden hier die ersten Ferienwohnungen eingerichtet.
1961
Hermann Kleinschroth kauft 15 km von Rothenburg entfernt saure Wiesen, um einen Weiher zur Karpfenaufzucht anzulegen. Die Karpfen werden im Hotelrestaurant serviert.
1981
Tochter Barbara und Ehemann Wolfgang Niedner übernehmen das Hotel. Stetige Renovierung der Zimmer mit Bädern, der Restaurants und der Toiletten.
1986
Bau des ersten Saunabereichs im Untergeschoss.
1987
Eröffnung der Weinstube „Löchle“.
1990 – 1992
Erwerb und Umbau des ehemaligen Viktoriakinos zum Gästehaus Viktoria.
1995
Bau des „Kleinen Löchles“ im Keller der St.-Michaels-Kapelle.
2000
† Seniorchefin Emmi Kleinschroth.
Einstieg von Tochter Corinna in den Betrieb.
2006
Erstmalige Eröffnung des Weihnachtsgartens im Rahmen des Reiterlesmarktes.
Juli 2012
† Seniorchef Hermann Kleinschroth.
2012
Die Küche im Reichsküchenmeister wird komplett generalsaniert und auf den modernsten technischen Stand gebracht.
2013
In unserem Stammhaus werden zehn Zimmer renoviert und mit Klimaanlage ausgestattet.
2015
Beginn der Renovierungsarbeiten im Gästehaus Viktoria im modernen Landhausstil.
2016
Erneuerung der Fachwerkfassade und Fertigstellung der Zimmer im Gästehaus Viktoria.
Umbau des Restaurants und der Korkenzieherstube, Erweiterung des Frühstücks- und Getränkebuffets.
2019
Neubau und Erweiterung des Wellnessbereichs.
2020
100-Jähriges Betriebsjubiläum.
Wir sind das Herz von Rothenburg.